Schneefall ist ein Paradies für Hunde – sie springen und wälzen sich in dem frischen, weißen Nass. Der Beginn des Winters bedeutet jedoch auch, dass Straßen und Gehwege mit Streusalz in Industriequalität gestreut werden, was für Hundepfoten schädlich ist.
Während das Tausalz dazu beiträgt, Autos und Stiefel sicher auf dem Boden zu halten, ist das Schmelzen des städtischen Eises mit Natriumchlorid der „Fluch“ des Hunde-Winters. Und nicht nur das, denn das abrinnende Tauwasser, vermischt mit dem Auftausalz, ist giftig für die umliegende Pflanzen wie Bäume, wichtige Kleintiere wie Würmer und das Grundwasser. Letzteres bereitet den Wasserbetrieben große Schwierigkeiten bei der Reinigung des Trinkwassers.
Je nachdem, wo Sie wohnen, wird Streusalz oft mit verschiedenen Chemikalien und Sand vermischt, um Schnee und Eis zu schmelzen und den vorbeifahrenden Autos Reibung zu bieten. Für Hunde, die auf denselben Straßen spazieren gehen, ist diese Erfahrung leider alles andere als angenehm.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Schulunterricht. Die alten Ägypter verwendeten, unter anderem Salz, zum Austrocknen eines Leichnams. Und genau das tut Salz auch heute noch. Gerät das Streusalz auf die Hundepfoten so wird der empfindlichen Haut Feuchtigkeit entzogen, was langfristig zu schmerzenden und aufgesprungenen Pfoten führt. Vielleicht haben Sie sich selbst schon einmal in den Finger geschnitten und diese Wunde kam mit Salz in Berührung. Wenn ja, so wissen Sie aus erster Hand, wie sich Ihr Hund jeden Tag bei seinem Winterspaziergang fühlt.
Das einfachste das Sie tun können, ist Ihrem Hund Stiefel anzuziehen. Der Nachteil allerdings ist, dass die wenigsten Hunde Stiefel tolerieren. Auf der anderen Seite, wenn Ihr Hund von schmerzhaftem Brennen, rissigen und ausgetrockneten Ballen leidet, wird ein Hund zur Ersten Hilfe greifen. Das heißt, er wird seine Pfoten unermüdlich belecken. Damit gelangt das Salz von den Pfoten durch das Maul Ihres Vierbeiners in den Magen-Darm-Trakt. Oh je, Probleme vorprogrammiert, denn dies kann zu schwerwiegenden Reizungen und Entzündungen sowohl im Maul als auch im Verdauungstrakt führen. Ein Elektrolyt-Ungleichgewicht ist also Folge leider auch nicht auszuschließen, besonders dann, wenn der Hund eine größere Menge Salz aufgenommen hat. Die chronische Aufnahme erhöht die gesamte toxische Belastung Ihres Haustieres, was zu einer Reihe von degenerativen Krankheiten beitragen kann.
Nach Angaben von Tierärzten gehören überhöhtes Speicheln, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit zu den ersten Anzeichen einer Salzvergiftung. In schweren Fällen kann dies zu Krampfanfällen, Koma und sogar zum Tod führen. Aus diesem Grund raten Tierärzte und Hundebesitzer, die Pfoten Ihres Vierbeiners gründlich zu reinigen, wenn sie von einem winterlichen Spaziergang nach Hause kommen.
Tauchen Sie die Pfoten Ihres Hundes in eine mit warmem Seifenwasser gefüllte Schale, um Rückstände zu entfernen. Reiben Sie ein bisschen mit Ihrer Hand über und zwischen den Pfoten oder falls Ihr Vierbeiner es mag, nehmen Sie eine sanfte Bürste. Zum Schluss nochmal kurz mit klarem Wasser abspülen und dann mit einem Tuch trockentupfen. Das genügt, um die Ballen zu reinigen. Wenn die Pfoten nicht sehr salzig sind, genügt auch ein feuchtes Handtuch, mit dem Sie über Pfoten und Bauch wischen. Wenn die Ballen Ihres Hundes bereits rissig und trocken sind, kann eine Schicht Pfotenwachs Wunder wirken.
Wischen oder waschen Sie auch andere Bereiche ab, die dem Salz ausgesetzt waren, z. B. der Bauch, insbesondere bei kleinen oder stark behaarten Hunden.
Am besten ist jedoch, wenn Sie nach Möglichkeit Straßen, Bürgersteige und Gehwege meiden, die mit Streugut aus Salz und womöglich noch mit Splitt bestreut wurden. Sollten Sie selbst für das Enteisen von Straßen und Auffahrten verantwortlich sein, zahlt es sich aus in eine umweltfreundliche Alternative zu Tausalz wie Kaliumformiat, das aus Ameisensäure hergestellt wird, zu investieren.
Streusalz und meist andere Auftaumittel, die zum Enteisen von Straßen und Gehwegen verwendet werden, reizen die Haut und werden zunehmend als ernsthafte Umweltgifte erkannt. Sie werden im Umweltschutzgesetz als giftige Stoffe bezeichnet und stellen eine Gefahr für Pflanzen, Tiere und die aquatische Umwelt dar. Das meiste Streusalz besteht aus Chlorid in Verbindung mit Natrium, Kalzium, Magnesium oder Kalium. Im Gegensatz zu Speisesalz kann es auch andere Schadstoffe, unter anderem Schwermetalle, enthalten.
Studien sind sich einig, Streusalz schadet Menschen, Tieren als auch der Umwelt. Als Vorsorgeprinzip wird nahegelegt, das jeder sein Bestes tun sollte, um die Exposition unserer Haustiere zu begrenzen und wo immer möglich, ganz zu vermeiden.